2. BWLV Jugend Fly-In Wächtersberg

Schon länger war die Idee geboren, dass ich die coole Truppe vom Hotzenwald auf dem Jugend-Flyin wieder treffe. Mit dem Auto war es mir aber dann zu doof, vier Stunden in der Gegend rumzufahren. Dann kam die Idee, mit dem Ventus hinzufliegen. Bis am Schluss war offen, ob das funktioniert, einerseits aus beruflichen Gründen, andererseits aus wettertechnischen Gründen.

Am Samstag Morgen bin ich dann um 10 aufgewacht und hab eingehend das Wetter studiert. Im Jura waren halt noch eingermassen brauchbare Bedingungen, wenn auch sehr tief, Richtung Zielplatz Wächtersberg war dann aber einfach 0km gemeldet. Nun gut, man ist ja ein bisschen mutig, vielleicht reicht es vom Schwarzwald raus. Zudem sah es dann am Sonntag richtig gut aus, um zurück zu fliegen. Also dann, Ventus mit Schlaftüte und allerlei anderen Krimskrams vollgepackt (Kommentar: „Waaaas, das passt alles in einen Ventus??“) und liess mich (noch total übermotiviert mit Wasser vollgeladen) an den Chasseral schleppen. Basis 1650 – immerhin gehts ein bisschen, so mit 1-2m/s.
Dann bald Richtung Osten abgeflogen. Nun gut, eigentlich war es mehr abgleiten. Bei Egerkingen war ich dann schlussendlich auf 1050m. Wasser raus und nen Rettungs-Schlauch gezogen. Der ging dann echt gut bis auf so 1700m – damit hat dann auch der geplante Einstieg über den Hotzenwald in den Schwarzwald gepasst. Beim Hotzenwald gings dann bis auf 2300m und ich dachte mir schon, das Schlimmste sei geschafft. Weit gefehlt!

So rund 70km vor dem Wächtersberg fing das Elend an. Mittelhohe Bewölkung und grossflächige Abschattungen, keine konvektive Bewölkung und das bei nur noch 1600m Höhe. Reicht nie! Trotzdem bin ich guten Mutes die Höhe weiter abgeglitten und habe mich ständig nach Plätzen und Feldern umgesehen. Irgendwann konnte ich dann nen 0.1m/s ziehen, der mich zumindest mal eine Weile im Game gehalten hat. Bisschen weiter ging es dann endlich wieder mit knapp 1m/s! Und das ohne Einstrahlung… Aber nicht allzu hoch.

Dann sah ich eine richtig gute Wolke – ein bisschen weit weg. Nun gut, ich hatte jetzt noch so 50km, im schlimmsten Fall liege ich da irgendwo im Acker und komme dann schon auf eine Art und Weise zum Flyin. Angeflogen, tief eingefahren, eine Weile zum Suchen gebraucht, aber dann kam das Ding. Endlich wieder gegen 2m und teilweise mehr! An der Basis musste ich dann mit -100m auf dem Endanflugrechner losfliegen und es ging unterwegs nix mehr anständig. Hat aber dann dank Sicherheitsreserve gut gereicht und ich wurde auf dem Wächtersberg von ner riesigen, gut gelaunten Truppe empfangen und gefeiert. Die Aktion hatte dann noch die Pokale für den längsten Flug und die weiteste Anreise in sich 😀

Wieder mal sehr viel gelernt! Und der Ventus kann leer verdammt gut Thermik schnüffeln.

https://www.onlinecontest.org/olc-3.0/gliding/flightinfo.html?dsId=6485829